5 Competitions dominieren diesen Monat. Gleich 4 an den ersten beiden Wochenenden. Inverkeithing, drüben
in Fife, war die erste. Trafen bei dieser Competition wieder die Royal Army Band aus dem Oman. Sehr nette
Leute, leider können sie fast kein English, nur wenige Offiziere sprechen etwas Englisch. Hatten damals vor
einigen Jahren die beiden Drum Majors Sadif und Mohammed kennen gelernt, zwei ganz nette. Diesmal kam
noch ein 3. mit, Suleiman, ein ganz junger der überhaupt kein Englisch leider spricht. Michael war mit den
dreien die Teilnehmer dieser Competition. Sehr interessant und mal ganz was neues, kein Schotte als
Teilnehmer, lauter Ausländer. Es war äußerst windig. So windig, dass beim flourish Teil der Competition sich die
Mace von Michael in den Bändern seines Glengary (der Kappe, die er trägt) verfing und es ihm von Kopf riss und
somit aus der Hand glitt. Damit war die ganze Konzentration dahin und bum fiel sie ihm nochmals runter. Ui, das war die schlechteste
Competition seiner Karriere. Nur der Junge Omani ließ sie auch zwei Mal fallen und so wurde Michael sogar 3.
Da auch die nächste Competition am Sonntag war in der Nähe und so übernachteten wir in einem Air B&B in Stirling. Am nächsten Tag
gings dann nach Bridge of Allan. Nun neben den 3 Omanis nahmen auch noch 2 Schotten teil, Kenny Forbes und Jimmy Gibb teil, sowie ein
junger Australier: Benjamin Casey. Der letzte ließ sie leider fallen und wurde somit letzter. Aber auch Jimmy Gibb fiel sie aus der Hand aber
der ist leider ein Schüler und Protegé des Wertungsrichters und wird leider gerne bevorzugt behandelt. Er wurde 3. - Wahnsinn. Michael
wurde mit einem perfekten Lauf 6. Das sind unfaire Machenschaften leider… Michael war super sauer. Wir nahmen den jungen Australier
nach der Competition mit zurück nach Edinburgh und so konnte Michael nicht lange sich mit dieser enttäuschenden Competition
beschäftigen denn wir quatschten die ganze Zeit über Edinburgh und Australien. Er ist aus Melbourne und spielt derzeit mit der Army Band
bei Tattoo - zusätzlich nimmt er an einigen Competitions teil. Ist ein netter junger Mann und so ein richtiger
Paradesoldat wie man sich ihn vorstellt, Cool
Dann am nächsten Wochenende warteten schon wieder 2 Competitions. Am Samstag fuhren wir nach North Berwick.
Ist keine Major Competition aber da es nicht mehr lang bis zu den Worlds in Glasgow ist, der größten Competition in
der Szene, reisen viele internationale Bands schon dazu an um in Competition Laune zu kommen und zu üben. Sicher
die Hälfte der Teilnehmer an dem Tag kam aus Übersee. Wetter versprach gut zu werden. Nicht mehr ganz so heiß aber
doch sonnig. 11 Drum Major nahmen teil.. wui. Lauf von Michael war gut, leider 2 Dress Fehler schmissen ihn etwas
zurück und so wurde es ein 8. Platz. Je länger der Tag dauerte, desto kühler wurde es. Am Ende war ich schon total
durchgefroren.
Am nächsten Tag gings dann nach Perth. Wir wollten gerne den neuen Veranstaltungsort sehen: Direkt bei
Scone Palace. Super cool. Ja leider machte auch der neue Austragungsort keinen Unterschied. Die
Wahrscheinlichkeit, dass in Perth schlechtes Wetter ist bei der Competition, traf auch hier zu. Es regnete fast
den ganzen Tag, Schlammschlacht… Gummistiefelzeit. Aber es traten ur viele Drum Majors an. 12. Waren auch
schon einige, die sonst das ganze Jahr nicht da sind, angereist, denn es sind bald die Worlds und einige reisen
schon früher an um zu üben. Neben den 3 Omanis, kamen auch die 2 Holländern Bob und Miriam, dem
Australier Benjamin, der auch beim Tattoo mit seiner Band auftritt, der Deutsche Thomas, die Amerikaner Dave
und Dennis. Michael erreichte einen guten 6./7. Platz exequo. Aber das Wetter zeigte uns, dass wir Perth von der
Competitionliste streichen werden. Da fahren wir nimmer hin.
Da es wieder ein volles Competitionwochenende war, hatten wir uns den Montag frei genommen. Gut so, denn es kam Schilli zu seinem
alljährlichen Besuch. Diesmal brachte er neben Luki auch Rettl (McFetzen) mit Sohn und Schulli (Mc Schulli) mit Freundin mit. Die hatten
wir schon ewig nimmer gesehen, sicher 10-12 Jahre nimmer. Natürlich gabs wieder etwas mit Haggis. Diesmal Haggislasagne. Mmh.
Vorspeise gabs Oatkekse mit Lachs/Schinken und als Nachspeise Cranachen - etwas typisch Schottisches natürlich. Gelang alles vorzüglich
und jeder hat nochmal nachgenommen. Das kann man wiederholen. Mama zb hats schon gemacht. Ein Winner. Natürlich wurden auch
einige Whiskys, Bier und Cider getrunken, aber nicht zu viel denn 4 von ihnen mussten um 8 aufbrechen zum Tattoo, Schilli und Luki
blieben über Nacht, denn ihr Flug ging ur früh zurück nach Hause. Highlight war aber der furchtbare Unfall, in den Schilli und Luki auf Skye
verwickelt waren und einige Todesopfer gefordert hatte und sogar in der Zeitung war. Von vier verwickelten Autos waren sie das 4. Und
hatten das unfassbare Glück die paar Sekunden mehr Abstand gehabt zu haben, dass sie zwar im Graben landeten aber unverletzt blieben.
Es sah auf den Bildern aus wie auf einem Schlachtfeld. Da sah man, dass etwas Abstand buchstäblich Leben retten kann. Da haben sie
wirklich einen großen Schutzengel gehabt.
Und dann der Höhepunkt der Competition Saison und der Piping World: The World Championships in Glasgow.
Diesmal bissl weniger Bands. Aber trotzdem noch 214. Besonders viele von außerhalb Schottlands. Beim Dress
waren wir noch gut unterwegs. 0 Fehler diesmal. 30 Drum Major waren angetreten und Michael hoffte auf einen
Platz unter den besten 20 nachdem er letztes Jahr sehr gut abgeschnitten hatte. Leider ging nicht alles glatt und
ein kleiner Fehler bedeutete, dass er diesmal es nicht unter die Top 20 schaffte. Nun dann auf ein neues nächstes
Jahr. Das Wetter war viel besser als erwartet und nur ein paar Minuten regnete es zweimal. Nachmittag war
super. March Past dauerte nur knapp über eine Stunde und dann wurde auch schon der World Champion
verkündet: Die Überraschung war perfekt. Emma Barr, die letztes Jahr als Junior gewonnen hatte und dieses Jahr
erstmals bei den Erwachsenen angetreten war, hat doch tatsächlich auch dieses Jahr gewonnen. Eine Sensation.
Die hats aber allen gezeigt. Na wui.
Wie immer im August und wie immer jedes Jahr, gehen wir zum Royal Military Tattoo. Diesmal am letzten
Freitag am 24. In den letzten Jahren hat sich auch schon eine andere Tradition eingeschlichen: Für Tattoo
Besucher gibt es im Sheraton Hotel, sehr nahe am Castle, ein günstiges Menü Angebot mit gratis parken für 6
Stunden. Äußerst praktisch. Also Auto parken, nettes 5 Sterne Menu genießen, leider bei strömenden Regen,
und dann, Gott-sei-Dank bei trockenem Wetter, hinauf zum Castle spazieren. Diesmal gabs kein anstellen,
sondern alle konnten gleich schon hinein gehen. Einen Kaffee und Tee wie immer bevor wir unsere Plätze
aufsuchten. Haben uns diesmal für etwas weiter oben entschieden. Die Sicht war gut, das Programm sehr gut,
ein netter Mix, das Schweizer Top Secret Drum Corps, das alle 3 Jahre kommt, hat ein relativ neues Programm
mit nur wenigem alten gebracht, endlich, und 13 Bands bei den Massed Bands war nett. Das Wetter hielt und
wir waren doch froh wie immer unsere Decke gebracht zu haben und die Isoliermatten für die Sitze. Sehr gemütlich. Trotzdem es August
war, ist es doch sehr frisch gewesen draußen zu sitzen für 1.5 Stunden. Dadurch dass wir so hoch oben saßen, dauerte es ewig bis wir die
Treppen unten waren. Wir mussten um 23.15 spätestens beim Auto sein, da dann die 6 Std. abliefen. Wir mussten also sehr flott gehen und
checkten aus um 23.12. Puh das war knapp. Nächstes Jahr wieder weiter unten.
Sabine hatte uns während der Woche angerufen, dass sie endlich die Schlüssel für ihr Haus bekommen hatten, dass sie in Dunfermline
gekauft haben. Gerne kamen wir dann am Samstag helfen beim Übersiedeln. Den größten Teil hatte sie schon am Freitag mithilfe eines
LKWs geschafft, den wir geholfen haben für sie zu organisieren. Das neue Haus war Gott-sei-Dank nicht zu weit weg von ihrem alten Haus
und so schafften wir doch einiges während des Tages. Treppen auf und ab und Auto vollstopfen, und dann zum neuen zuhause schleppen,
hatten dort eine Rodl, die half den langen Weg zum Haus zu überwinden. Der regelmäßige Kaffee für Michael und das Glas Wasser für mich
war sehr willkommen. Freuen uns schon von Sabine im einmal fertigen Haus mit Deko und gutem Essen empfangen zu
werden. Dann können wir die schöne große Küche genießen und Sabine beim werkeln zusehen wenn sie wieder ihre
tollen Torten kreiert.
Hatten noch einen freien Tag im August und den konnten wir endlich in der Stadt verbringen und noch das Fringe
Festival genießen mit den vielen Straßen Künstlern. Michael kam auf die Idee noch bei der neuen österreichischen
Botschaft vorbeizuschauen. Nun erstmals finden. In einer der vielen kleinen Seitengassen der Royal Mile dann, mehr
per Zufall, haben wir sie dann entdeckt und auch der Botschafter, oder besser Honorar Konsul, hatte sogar Zeit zum
Plaudern. Stellte sich als sehr netter und zugänglicher Typ heraus. Sehr kulturell interessiert und möchte auch
Österreich und Schottland mehr verbinden und vielleicht etwas mit Michael organisieren. Chrisoph Crepaz ein sehr
netter Typ und mal sehen ob sich da jetzt mehr tut in der Österreicher Szene in Edinburgh.
Am 31.8. jährte sich mein Auswanderungstag. Vor 10 Jahren genau stieg ich ins Flugzeug verabschiedet von vielen Freunden und Familie am
Flughafen, zu einem Abenteuer, dass wir bis heute nicht bereut haben. Sind nun hier sehr etabliert mit unserem Häuschen, dass wir vor nun
über 3 Jahren gekauft hatten, unserem neuen Auto, guten Jobs, Michael hat mittlerweile hat einen Verdienstsprung von schon £10.000
gemacht gegenüber dem ersten Job!, ich hab einen Job bei dem ich sehr viele Freiheiten habe, die ich noch nie in einem Job hatte und mir
vorstellen kann zu bleiben bis zur Pension in 17 Jahren. Das Leben ist gut zu uns.
August 2018