OKTOBER 2011
Nun sind wir auch Besitzer einer Wii. Ein Freund von uns wollte seine los werden, da nicht mehr gebraucht nachdem nun ein Kind da ist. War ein recht großes und umfangreiches
Angebot zu einem guten Preis also schlugen wir zu. Jetzt besonders wo es kühler wird wollen wir aktiv werden abends. Damit vielleicht Heizkosten sparen und mehr Bewegung
machen. Haben schon einige Spiele ausprobiert und ein paar Rekorde aufgestellt. Michael hat sich auch schon ein neues Spiel gekauft: Wrestling und ist mit seinem Charakter recht
erfolgreich unterwegs. Können auch mit zukünftigen Gästen aktive Abendgestaltung nun betreiben.
Am 3.10. hätte ich meine erste Vorladung als mögliche Geschworene gehabt. Ich bekam eine Einladung zur Auswahl der Geschworenen für einen Prozess im Sheriff Court von
Edinburgh. Aber als ich mir die genauen Voraussetzungen ansah, bemerkte ich, dass man mindestens 5 Jahre schon in UK leben musste ab dem 16. Lebensjahr und die hab ich noch
nicht. Also ersuchte ich vom Juroren-Dienst frei gestellt zu werden. Ich musste dazu belegen, dass ich noch nicht so lange da bin… Hmm da war guter Rat teuer, denn als EU Bürger
braucht man ja kein Visum oder so und ein Flugticket ist nicht genug. Ich fragte also nach ob mein Ansuchen um die Sozialversicherungsnummer Beweis genug wäre, denn da hatte
ich mir die Zusendung der Nummer aufgehoben. Und tatsächlich: ich wurde entschuldigt. Es wäre schon interessant gewesen, auch wenn die Verantwortung eigentlich schon groß
ist, und ich hatte alle Instruktionen schon aufmerksam durchgelesen, aber ich möchte nicht, dass wir Juroren dann vielleicht einen Mörder verurteilen und dann kommt jemand drauf,
dass ich gar nicht berechtigt gewesen wäre und wegen dieses Verfahrensfehlers kommt er dann frei.
Am ersten Wochenende war es wieder so weit: wir testen ein Lokal. Liv und Chris hatten uns verführt in ein Burger Lokal Nähe Holyrood Palace mitzugehen, da es unglaublich gute
Burger serviert. Näheres dazu im Lokalaugenschein. War ein netter Abend. Livs Bauch wächst und gedeiht. Mittlerweile wissen sie, dass es ein Mädchen wird und Mitte März solls so
weit sein. Wird interessant welche Erbanlagen wie durchschlagen (Sie ist ja Taiwanesin).
Am Sonntag war dann großreinemachen wieder mal angesagt, so ganz richtig und gründlich mit ausmisten und so. Sogar der Ofen bekam eine
Radikalputzttour ebenso die Blechs und Gitter. Dabei haben wir so ein gutes Mittel benutzt, dass der Ofen wie neu aussieht nach der Einwirk-
und dann Abwaschzeit, aber für das beschichtete Blech wars zu lange und es hat sich fast ganz aufgelöst…. Da müssen wir jetzt ein neues
kaufen. Naja. Aber tat gut sich wieder von so einigem zu trennen und wieder einiges doch anders zu schlichten und besser aufzubewahren.
Cool.
Am 14. kam dann wieder lieber Besuch. Diesmal war es Peter, ein ehemaliger Arbeitskollege von Michael. Er ist ein kleiner Weltenbummler und
wir standen schon lange auf seiner Liste, aber nie hats geklappt. Jetzt endlich war großes Wiedersehen angesagt. Peter hatte schon große
Sehnsucht nach seinen "Steinen" gehabt und wollte endlich mit genug Zeit sich einige Castles ansehen. An erster Stelle stand da Eilean Donan
Castle. Bei einer Rundreise, die er vor einigen Jahren gemacht hatte, waren nur einige Minuten Photopause vorgesehen und so freute er sich
dieses nun endlich in Ruhe ansehen zu können. Aber eins nach dem anderen. Als er am Freitag mittags ankam, schnappte Michael ihn gleich
und sie fuhren nach Linlithgow um sich den Palast anzusehen. Danach ging sich noch Blackness Castle aus, was genau ein Anfang seines Aufenthalts nach seinem Geschmack war. Je
mehr sehen, desto besser, ja nicht irgendwo herum sitzen und Zeit vergeuden. Nach einem Rundgang im Ocean Terminal, wo ich dann nach der Arbeit dazu stieß, ging es zum
Abendessen ins Frankie & Bennies. Wir mussten uns wirklich bremsen beim Geschichten erzählen dann zu Hause bei einigen gemütlichen Whiskys, denn am Samstag hieß es um
4:45 Tagwache.
Noch ein schnelles Frühstück, Sandwichs gemacht, zum Trinken hergerichtet und Obst und Chips eingepackt, und Michael und Peter machten sich auf die Reise zum Eilean Dunan
Castle. 4 Stunden Fahrt nördlich Richtung Loch Ness. Sie wollten um 10 dort sein wenn es aufsperrt, denn sie hatten dann noch mindesten einen Stopp vor wenn nicht sogar 2
Stopps. Ich ging arbeiten (Überstunden), denn es war so viel zu tun, dass ich mir dachte ich nütze die Zeit etwas extra zu verdienen und die beiden haben einen Tag für sich zum
Schmäh führen. Und das können die beiden gut. Sie hatten ja bei One, wo sie viele viele Schichten gemeinsam Dienst hatten, viel Zeit gemeinsam verbracht und viel philosophiert
über Reisen, das Leben und auch ganz allgemein - aber in einer Art und Weise, die Zuhörende zu Lachkrämpfen teilweise verführte. Sie schafften auch tatsächlich ganz ohne Stress
noch Dune Castle und die Dunblame Cathedral bevor sie wieder in Edinburgh ankamen. Sie kamen genau getimt um mich abzuholen und nach Hause zu fahren. Wir hatten geplant
noch etwas spazieren zu gehen, da sie ja doch sehr viel im Auto gesessen sind und ich den ganzen Tag in der Arbeit gesessen bin. Also Auto zu hause abstellen und zu Fuß zu
unserem spanischen Tapa Restaurant am Shore gehen. Es war ein schöner gar nicht so kalter herbstlicher Abend und nach dem Schlemmen war der Spaziergang nach Hause auch
sehr angenehm. Kurz noch plauschen, aber dann hieß es auch schon wieder in die Federn, denn auch am Sonntag war um - erraten - 4:45 Tagwache. Für das Programm, was wir
vorhatten, gings nicht anders.
Also wieder im Dunkeln raus aus den Federn, Michael kredenzte ein richtiges Schottisches Frühstück um 5.30 Früh!!!!! Damit wir gut gestärkt los konnten. Mmmh war das gut und
jeder hatte seinen eigenen gestalteten Teller. Peter mag keine Champignons und Tomaten, Michael mag keine Champignons und ich mag keine Würstl und warme Tomaten. Stock
finster wars draußen und wir hatten 2,5 Stunden Fahrt vor uns zum Dunnotar Castle nördlich an der Ostküste. In ca. 2 Stunden waren wir schon da und es war grad der Beginn eines
wunderschönen Tages. Die Sonne begann sich zu entfalten, noch keine anderen Touristen da, so könnten wir in Ruhe den Marsch hinunter den Berg und auf der anderen Seite den
Felsen hinauf zum Castle angehen. Das Gras noch taufeucht, aber in den warmen Sonnenstrahlen war das Entdecken einfach nur wunderschön. Wir entdeckten auch wieder neue
Plätzchen, die wir beim ersten Mal vor 5 Jahren nicht gesehen haben. Danach brachen wir auf Richtung Arbroath Abbey um uns die Unabhängigkeitserklärung von 1320 anzusehen
nach dem glorreichen Sieg von Robert the Bruce I. 1314 in Bannockburn über die Engländer. Ist wieder ergreifend gewesen diese bedeutende Urkunde zu sehen mit den ganzen
Siegeln der Clan-Chefs.
Danach gings weiter nach St. Andrews um Goldplatz, Castle und Cathedral zu besichtigen. Peter war ganz hin und weg. So nahe dem berühmten 18. Loch zu kommen, war schon
atemberaubend. Im St. Andrews Castle flirtete er dann gewaltig mit 4 Erstsemestern, die in ihren roten Umhängen von der berühmten St. Andrew University (wo auch Prinz William
und Kate studierten und sich verliebt haben) unschwer zu erkennen waren. Noch immer begleitete uns strahlender Sonnenschein. Dann hieß es schon ein bisschen sputen, denn wir
wollten auch noch den Secret Bunker ansehen, die geheime Schaltzentrale für Schottland im Falle eines Angriffs, egal ob eines anderen Landes oder eines Atomanschlag. Schon cool,
auch wenns das zweite Mal war. Abschluss dieses ereignisreichen Tages war ein Besuch beim besten Fish&Chips Shop in Schottland in Anstruther. Ausgezeichnet seit vielen Jahren
und wirklich würdig. Soooo gut. Auch das lange Anstellen zahlt sich aus und dann bekamen wir auch noch einen schönen Tisch am Fenster mit schönem Blick auf den
Sonnenuntergang am Hafen. Ziemlich kaputt kamen wir um 8 Uhr zu Hause an. Bei einigen Whiskys ließen wir den Abend ausklingen. Nicht vergessen wir mussten ja am Montag
wieder arbeiten gehen.
Peter machte am Montag dann bei strömenden Regen neben der Royal Yacht Britannia auch die Royal Mile unsicher mit Besuch des Whisky Museums. Am Abend wollten wir
eigentlich in ein Pub im Zentrum gehen aber es regnete so stark und Peter war schon ziemlich durchweicht, dass er sich besser zu Hause trocken legte und wir es uns gemütlich
machten bei Pizza und Cider. Leider waren wir schon am letzten Abend angekommen. Am Dienstag gings auch schon für ihn retour nach Österreich. Schön wars gewesen und
Michael hatte endlich mal wieder so richtig blöd reden und Schmäh führen können. Er war ziemlich traurig, als Peter sich verabschiedete.
Die darauffolgende Woche entwickelte sich ganz anders als gedacht. Wir hatten uns schon gefreut auf den Kinobesuch am Dienstag, da ich keine Spätschicht hatte (wir haben ja eine
Dienstagskarte, wo der Kinobesuch günstiger ist!). Endlich Real Steel ansehen. War auch überraschenderweise gut. Als wir zum Kinosaal gingen, sahen wir eine Werbetafel für den
neuesten Bollywood Streifen mit Shah Rukh Khan. Eine Art Superheld Story. Und es spielts ihn nur am Mittwoch und Donnerstag. Also keine Frage, den müss ma sehen. Bollywood im
Kino kommt sicher gut. Und Donnerstag ist ja Bandprobe also geht nur Mittwoch. Wir hatten ja wie immer Kinogutscheine bekommen für £1,5 Ermäßigung pro Person, also konnten
wir die gleich wieder einlösen (und wieder neue bekommen - grins) und so wars nicht ganz so teuer. Waren schon ur gespannt.
Und das war dann der Überhammer. Als wir den Kinosaal betraten waren nur indischstämmige Kinogäste drinnen, die uns komisch ansahen mit einem Ausdruck im Gesicht: Die
haben sich sicher im Saal geirrt. Das Kino füllte sich mit immer mehr Indern. Wir waren die einzigen Ausländer - so sehr als Ausländer haben wir uns noch nie hier gefühlt. Der Film
war dann auf Hindi mit englischen Untertiteln. Als die weibliche Hauptstellerin auftrat, gabs dann gleich anerkennende Pfiffe von den männlichen Kinobesuchern. Bei den Liedern
sangen dann schon einige weibliche Besucherinnen leise mit. Das war wirklich ein Kinoerlebnis der Sonderklasse. Cool. Da wir aber noch unbedingt die 3 Musketiere in 3D sehen
wollten, und ich keine Frühen Dienste mehr hatte in der nächsten Zeit außer am Freitag in eben dieser Woche, und noch einen Gutschein zum Einlösen hatten im Fountain Park, den
Michael in seiner Firma gewonnen hatte, gingen wir ein drittes Mal in dieser Woche ins Kino. In diesem Kino waren wir noch nie, also Zeit es kennenzulernen. Nun das Kino wird uns
eher nicht mehr wiedersehen, wohl auch dadurch, dass es nur mit dem Auto zu erreichen ist und nicht zu Fuß wie Ocean Terminal wo wir sonst hingehen. Das ist Massenabfertigung
in Reinkultur. Keine Klasse nur Masse - das Resume. Der Film war auch eher enttäuschend, da hatten wir uns vom Trailer her mehr erwartet. Nicht schlecht, aber eher
Sonntagsnachmittagsfilm.
Am 20. Oktober gings wieder mit den Bandproben los nach einer einmonatigen Pause. Der Pipemajor hatte das eigentlich super geplant, denn in der Pause kam der zweite Sohn auf
die Welt: Cameron (4.10.). Sich mit den neuen Tunes für die nächste Saison vertraut machen und los geht's. Jetzt heißts fleißig üben, üben, üben,…
Am letzten Sonntag hatten wir endlich die Gelegenheit uns mit Steffi der Oberösterreicherin mal gemeinsam zu treffen. Sie arbeitet im Sommer als Tourguide für Rob Roy wo Michael
sie kennen lernte, und jetzt hat sie bei Sykes angefangen, allerdings bei einem anderen Clienten. Die Welt ist doch klein. War sehr nett bei La Tasca im Omni Centre zu quatschen.
Der österreichische Schmäh floss in Strömen. Wirklich eine sehr angenehme Gesellschaft und wir haben uns schon ausgemacht im Dezember zu Gulasch und Semmeknödl bei
kitschiger Weihnachtsbeleuchtung gibt's ein Wiedersehen.